MAKULADEGENERATION – ERKRANKUNG MIT WEITREICHENDEN FOLGEN


GUT ZU WISSEN:

  • Da eine Makuladegeneration schmerzfrei verläuft, fällt diese den PatientInnen anfangs meist kaum auf.

  • RaucherInnen ab 60 sind besonders betroffen.

  • Makuladegeneration wird zwischen der „trockenen“ und der „feuchten“ Form unterschieden.

  • Rechtzeitige Diagnose & Therapie können den Prozess des Sehverlustes verzögern.


Die Makuladegeneration ist europaweit eine der häufigsten Ursachen, warum erwachsene Menschen an Sehleistung verlieren. Dabei wird der Teil der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist, zerstört. Betroffene sind meist über 60 Jahre alt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, im Falle einer beginnenden Makuladegeneration rechtzeitig gegensteuern zu können.

WAS PASSIERT MIT DER NETZHAUT?

Zwar handelt es sich bei der Makuladegeneration um eine Erkrankung der Netzhaut, Schaden nimmt aber nur die Makula lutea. „Das ist ein rundlicher, etwa fünf Millimeter großen Bereich im Zentrum der Netzhaut, ohne den wir nicht lesen, keine Gesichter erkennen und die Umwelt nur schemenhaft wahrnehmen können. Ist die Makula zerstört, wird das Sehvermögen drastisch eingeschränkt“, erklärt Dr. Manuel Haider. Verantwortlich dafür ist der mangelnde Abtransport und die daraus folgende Ablagerung von Stoffwechselprodukten in der Makula. Diese Rückstände – auch Drusen genannt – führen dazu, dass sich ein Teil der Netzhaut zurückbildet, dünner wird oder sogar abstirbt. Während die Ränder des Sichtfeldes meistens intakt bleiben, ist es den Betroffenen dann unmöglich, scharf zu sehen. Sie können zwar noch die Umrisse einer Uhr erkennen, aber die Uhrzeit nicht mehr ablesen, weil in der Mitte des Sichtfeldes ein blinder Fleck entsteht.

JE FRÜHER ERKANNT, DESTO BESSER

„Eine Makuladegeneration ist schmerzfrei und der Sehverlust beginnt langsam. Darum fällt die Erkrankung den PatientInnen anfangs kaum auf. Durch regelmäßige Untersuchungen des Augenhintergrunds kann sie jedoch frühzeitig erkannt werden. Speziell bei RaucherInnen oder wenn familiäre Vorbelastung bestehen, sind diese Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig“, betont Dr. Manuel Haider. Denn wer immer schlechter sieht, büßt einen großen Teil der Lebensqualität ein. Bereits entstandene Schäden können oft nicht mehr rückgängig gemacht werden. Nur eine rechtzeitige Diagnose und Therapie gewährleistet, dass der Prozess verzögert und die Sehleistung so lang als möglich erhalten wird.

ERSTE ANZEICHEN ERKENNEN – PASSENDE THERAPIE FINDEN

„Betroffenen erscheint anfangs womöglich nur die Mitte eines Textes leicht verschwommen oder verzerrt. Je weiter die Erkrankung voranschreitet, desto mehr nimmt die Sehschärfe ab. Kontraste und Farben werden schlechter wahrgenommen und die Lichtempfindlichkeit steigt. Man fühlt sich sehr leicht geblendet. Spätestens wenn diese Probleme auftreten, sollte unbedingt ein Termin für eine medizinisch Abklärung vereinbart werden“, sagt Dr. Haider. Im fortgeschrittenen Stadium der Makuladegeneration wird schließlich zwischen der „trockenen“ und der „feuchten“ Form unterschieden. Bei der trockenen Makuladegeneration sterben allmählich immer mehr Netzhautbereiche ab, sodass es nach und nach zu Gesichtsfeldausfällen im Zentrum kommt. Die feuchte Form verläuft wesentlich schneller. Dabei wachsen in und unter der Netzhaut neue, poröse Blutgefäße. Die Folge sind Blutungen und Schwellungen und eine damit einhergehende rapide Verschlechterung der Sehfähigkeit. „Medikamente können im Fall einer trockenen Makuladegeneration den Verlauf verlangsamen. Zusammen mit speziellen Lupen oder Brillen bleibt die Lebensqualität hoch. Bei einer feuchten Degeneration muss schnell gehandelt werden, damit es durch die Blutungen nicht zu einem völligen schnellen und irreparablen Sehschaden kommt. Medikamente mit Antikörpern, die ins Auge gespritzt werden und das Wachstum von Gefäßen hindern, helfen die Sehleistung wieder zu verbessern“, erklärt Dr. Haider. Ziel ist immer, die Sehkraft so lange als möglich zu erhalten.

(Foto: Adobe Stock / Krakenimages.com)

Zurück
Zurück

GRÜNER STAR – WENN DAS SICHTFELD IMMER ENGER WIRD